FAQ´s zu Colostrum

Von welchem Tier wird Colostrum gewonnen?
Das beste Colostrum wird meiner Erfahrung nach von Kühen aus Neuseeland gewonnen, aber auch aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es natürlich gute Qualitäten. Ich bevorzuge Colostrum nur von kontrollierten Qualitätshöfen aus Neuseeland, denn hier werden garantiert keine Antibiotika und Hormone verwendet, da dies dort schon seit langer Zeit verboten ist.

Was passiert mit den Kälbchen?
Die Kuh produziert in der Regel mehr Colostrum als das Kälbchen benötigt. Nur der Überschuss darf für die Herstellung von Colostrum Produkten verwertet werden. Zu beachten ist allerdings, dass kein Colostrum aus den allerersten Stunden gebraucht wird. Dieses sollte nur für das Kalb (und als Impfschutz) bestimmt sein, auch wenn manche Hersteller von Colostrum Produkten das Gegenteil behaupten (ist doch angeblich genügend da…). In einigen Ländern ist es sogar gesetzlich verboten, dieses Colostrum für die Produktion zu verwenden.

Warum ist Kuh-Colostrum besonders wertvoll?
Die Kuh besitzt eine sogenannte Placenta-Schranke, d.h. Immunstoffe, die für das Kälbchen überlebenswichtig sind (Antikörper) werden vor der Geburt nicht an das ungeborene Kalb weitergegeben. Diese Stoffe müssen so direkt nach der Geburt über die Erstmilch, d.h. über das Colostrum, in den Organismus des Kälbchens gelangen. Ohne das Colostrum wäre das Kälbchen nicht überlebensfähig.

Wie wird Colostrum hergestellt und konserviert?
Kühe produzieren Colostrum in den ersten 72 Stunden nach der Geburt des Kalbes. Das Kalb benötigt insbesondere das Colostrum der allerersten Stunden für sein Überleben. Erst danach produziert die Kuh größere Überschüsse an Colostrum wie vom Kalb benötigt. Beim guten Colostrum wird nur das Colostrum der ersten 24 Stunden nach der Geburt des Kalbes verwendet. Es sollte darauf geachtet werden, dass das Colostrum der ersten 12 Stunden also nur für das Kalb verwendet wird.

Colostrum wird häufig eingefroren. Sehr problematisch ist hierbei das Auftauen, weil dabei laut Studien die Proteine und Immunglobuline denaturieren können. Außerdem besteht beim Auftauen immer die Gefahr, dass sich Bakterien vermehren. Vorteilhaft ist deshalb natürlich immer die direkte Verarbeitung, also sozusagen direkt von der Weide in die Produktionsstätte.  Dies ist allerdings aus wirtschaftlichen Gründen immer nur dann möglich, wenn große Mengen verarbeitet werden können, also bei relativ großen Rinderherden.

Was sind Immunglobuline?
Immunglobuline sind komplexe Eiweißkörper. Es sind „intelligente“ Moleküle. Sie fungieren als Wächter, denn sie überwachen den gesamten Organismus auf das Eindringen von fremden, gefährlichen Stoffen und Substanzen. Sie erkennen Eindringlinge wie Viren und Bakterien. Wenn sie einen Eindringling erkannt haben, geben sie diese Information an andere Zellen (Macrophagen, T-Zellen, B-Zellen) weiter, die daraufhin den Eindringling unschädlich machen. Das Erkennen der Antigene ist also eine Voraussetzung, damit der Körper angemessen reagieren und sich dann schützen kann. Immunglobuline sind „das Gedächtnis des Immunsystems“. Sie merken sich zeitlebens jeden feindlichen Kontakt. Sie kreisen im Gefäßsystem, können die Blutbahn verlassen, sitzen auf Schleimhäuten und im Bindegewebe.

Was sind Wachstumsfaktoren?
Wachstumsfaktoren sind Botenstoffe, die von Zellen gebildet werden, um Informationen an andere Zellen weiterzuleiten. Wachstumsfaktoren regen Zellen zum Wachstum und zur Differenzierung an. Da jede Zelle in der DNS alle Informationen des Organismus enthält, braucht sie die spezifische Anleitung, welche Informationen für sie wichtig sind. Die Leberzelle zieht sich aus der DNS andere Informationen heraus als eine Knochenzelle. Diese Differenzierung wird von Wachstumsfaktoren gesteuert. Sie spielen primär in der Entwicklung und Reifung des Organismus eine wichtige Rolle, aber auch bei jeder Verletzung und allgemeiner Wundheilung. Besonders bei Geweben, die einer hohen Abnutzung unterliegen, wie – Schleimhäute der Atemwege – Darmoberfläche – Haut – Blut steuern Wachstumsfaktoren den ständig notwendigen Erneuerungsprozess.

Was sind Immunregulatoren?
Die Immunabwehr ist ein sehr komplexer und vielschichtiger Prozess. Um sich erfolgreich z.B. vor Infektionen durch Viren zu schützen, muss der Körper sehr schnell reagieren können. Denn Viren und Bakterien verdoppeln ihre Anzahl im Organismus innerhalb weniger Minuten. Immunregulatoren steuern die gesamte Abwehrleistung des Körpers. Es sind sehr wirksame Moleküle, d.h. sie wirken schon in geringsten Mengen oder Konzentrationen.

Warum weist Colostrum Unterschiede in Farbe und Trübung auf?
Hier ist es zunächst wichtig zu wissen, dass die Eintrübungen keinen Qualitätsmangel darstellen oder das Fehlen von Inhaltsstoffen bedeuten. Da es sich bei Colostrum um ein reines Naturprodukt handelt, sind diese Schwankungen völlig normal.